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Mitarbeiterbildung wird bei der SGD Kipfenberg GmbH, einem Produktionsbetrieb für pharmazeutische Glasverpackungen, großgeschrieben.

Letztes Jahr (2021) fand dort eine Nachhaltigkeitswoche statt, mit dem Ziel alle Standortangehörigen zu diesem Thema zu informieren, sensibilisieren und motivieren. Dafür wurde die Website des Nachhaltigkeitsparcours genutzt. Der Lehr- und Lernpfad entstand durch die Initiative des inas Instituts, der Technischen Hochschule Ingolstadt und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Der Grundgedanke des Projektes ist, komplexe Alltagsthemen der nachhaltigen Entwicklung für Kinder und Erwachsene erfahrbar zu machen.

Das Unternehmensbeispiel zeigt, dass das Konzept „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) nicht nur in Bildungseinrichtungen, sondern auch im Unternehmenskontext eine sehr wichtige Rolle spielt.

Das inas Institut wollte natürlich genauer wissen, wie die Website des Nachhaltigkeitsparcours beim Kipfenberger Unternehmen eingesetzt wurde.

Lena Kackstätter als Projektleitung des Nachhaltigkeitsparcours führte hierzu mit Vertreter:innen des Gesundheitsteams der SGD Kipfenberg GmbH ein Interview. Claudia Schneider, Vertriebsassistentin, Karina Dirr, Assistenz der Vertriebs- und Marketingleitung und Andreas Baumeister, leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit, sind Teil des Gesundheitsteams am Standort Kipfenberg und erzählten begeistert über die vergangene Nachhaltigkeitsaktion.

Wie entstand die Idee zu eurem Aktionstag?

Ich, Claudia Schneider als Mitglied des Gesundheitsteam, kannte den Nachhaltigkeitsparcours aus privaten Gesprächen mit Lena Kackstätter. Nachdem ich die Website besuchte, hatte ich sofort die Idee, diese für einen anstehenden Aktionstag im Unternehmen zu nutzen. Ich besprach die Idee zuerst mit der Geschäftsleitung und dann mit dem gesamten Gesundheitsteam und gemeinsam entwickelten wir ein Konzept.

Unser Gesundheitsteam ist bunt gemischt und bildet verschiedene Abteilungen der Firma ab: Vertriebs- und Marketingassistentinnen, kaufmännische Azubis, EHS-Manager, Betriebsärztin, Ausbilder der gewerblichen Azubis und Energiemanager.

Wie war der Nachhaltigkeitstag aufgebaut? Wie wurde die Website zum Nachhaltigkeitsparcours dafür eingesetzt?

Vier Wochen vor der Nachhaltigkeitswoche haben wir in Zusammenarbeit mit unseren Azubis Informationsblätter über die Alltagsstationen des Parcours erstellt. Diese wurden sowohl auf unserem digitalen schwarzen Brett online als auch über das Intranet im Unternehmen selbst veröffentlicht. So wurden alle Betriebsangehörige, ob Bürokräfte oder Arbeitskräfte der Produktion erreicht und jeder hatte die Chance, an der Aktionswoche teilzunehmen.

Nach den vier Wochen wurde der Link zur Website des Nachhaltigkeitsparcours an alle SGD Pharma-Angehörige kommuniziert und dazu aufgerufen, den Parcours virtuell zu durchlaufen. Als Anreiz gab es in der Nachhaltigkeitswoche ein Gewinnspiel zu den Inhalten auf den vorausgegangenen Informationsblättern und den Inhalten der Website. Mit dem Gewinnspiel gab es auch einen Klimatag. Hier konnten Mitarbeitende Ideen und Bilder zu ihren individuellen Aktionen zum Thema Nachhaltigkeit im Alltag einreichen.

Beendet wurden die Nachhaltigkeitswochen am Earth Overshoot Day, der zufällig in den Aktionszeitraum fiel. Hier wurden zusammenfassend nochmal viele Tipps und Tricks zur Nachhaltigkeit von uns geteilt.

Wie kam eure Nachhaltigkeitsaktion an? Wie viele Mitarbeitenden haben mitgemacht?

Dies können wir durch die Einreichung der Ergebnisse am Gewinnspiel messen. Hier beteiligten sich rund 36 Mitarbeitende. Bei der Aktion am Klimatag gingen 21 Beiträge ein. Sicherlich haben jedoch noch mehr Kolleginnen und Kollegen die Aushänge gelesen und die Website des Lehrpfades durchlaufen.

Viele Teilnehmende gaben weitere Themen und Wünsche für kommende Aktionstage an. Das zeigt uns, dass unsere Aktionen gut ankommen, mit Interesse verfolgt werden und der Wissensdurst unserer Kollegen und Kolleginnen im Bereich Nachhaltigkeit noch nicht gestillt ist.

Welches Thema im Nachhaltigkeitsparcours war neu oder überraschend für die Teilnehmenden? Welches Thema wurde in der Kaffeeküche oder während einer virtuellen Kaffeepause beispielsweise besonders diskutiert?

Besonders das Thema virtuelles Wasser sorgte bei vielen für Gesprächsstoff. Der Verbrauch von Wasser bei der Herstellung von Fleischprodukten oder der Produktion von Kleidungsstücken war dann doch für viele von uns überraschend.

Gibt es Verhaltensveränderungen im Büroalltag, die durch den Nachhaltigkeitstag ausgelöst wurden? Hatte der Aktionstag andere positive Auswirkungen?

Die vielen Beiträge, die wir am Klimatag erhielten, zeigen, dass viele Kollegen und Kolleginnen privat aktiv wurden. Das hat uns sehr gefreut. Generell denken wir, dass unsere Nachhaltigkeitswochen zum Nachdenken anregten und für das Thema Nachhaltigkeit im Alltag – privat und im Büro – sensibilisierten.

Ich sehe, dass Ihr euch auch sehr viele Gedanken bei der Preisauswahl gemacht habt. Haben euch hier die Inhalte der Website inspiriert?

Unsere Preise zum Gewinnspiel musste unbedingt zum Thema Nachhaltigkeit passen. Wir setzten hier stark auf das Nachhaltigkeitskriterium „lokal“ und unterstützen durch Gutscheine die lokale Gastronomie und regionale Hofläden. Zudem haben wir Bio-Baumwolltaschen mit unserem Firmenlogo bedrucken lassen und dabei -inspiriert durch den Nachhaltigkeitsparcours – auf die GOTS-Zertifizierung geachtet.

Hat eure Aktion über den Standort Kipfenberg hinaus Aufmerksamkeit erlangt?

Die Idee unserer Aktionswoche wurde in die gesamte Unternehmensgruppe berichtet. Das Feedback dazu war durchgängig positiv und viele Standorte folgten mit eigenen Nachhaltigkeitsaktionen. Am Standort in China und Indien wurde zum Beispiel eine Baumpflanzaktion ins Leben gerufen. Da die SGD Pharma ein internationales Unternehmen ist, konnten die anderen Standorte wegen der Sprachbarriere die Website des Nachhaltigkeitsparcours leider nicht nutzen, sie fanden die Idee jedoch super.

Das inas bedankt sich ganz herzlich für das Interview und den Einblick in die SGD Kipfenberg GmbH und nimmt die Idee eines englischsprachigen Nachhaltigkeitsparcours gerne mit auf.

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